"Real education is not education for any purpose, but, like any pursuit of the perfect, has its meaning in itself. Just as the pursuit of physical power, agility, and beauty does not have any ultimate end, such as to make us rich, famous, and powerful but it carries its reward in itself, increasing our sense of life and self-confidence, making us happier and happier, and giving us a higher sense of safety and health. So too is the pursuit of "education," that is spiritual and mental perfection, not a laborious way to any limited goals, but a happy and strengthening widening of our consciousness, an enrichment of our possibilities of life and happiness. That is why true education, as well as real physical culture, fulfillment and drive at the same time, is everywhere at the goal and yet does not rest, is a being on the road in the infinite, a swinging in the universe, a living in the timeless. Their goal is not to increase individual abilities and achievements, but it helps us to make sense of our lives, to interpret the past, to be open to the future in fearless readiness.

Of the ways leading to such formation, one of the most important is the study of world literature, the gradual familiarization with the immense treasure of thought, experience of symbols, fantasies, and ideals left by the past in the works of the poets and thinkers of many peoples Has. This path is endless, no one can ever finish it, no one could ever study and get to know the entire literature of even one great culture people, let alone all of humanity. But every understanding of a high-ranking thinker or poetical work is a fulfillment, a happy experience-not of dead knowledge, but of living consciousness and understanding. It should not be our aim to have read and to know as much as possible, but to get an idea of he vastness and fullness of what people have thought and aspired to in a free, personal selection of masterpieces to which we devote ourselves in celebration hours. and to come to the totality itself, to the life and heartbeat of humanity, in an invigorating, resonant relationship. This, after all, is the meaning of all life, as long as it is not merely for the sake of the naked. By no means should 'dissipate' us reading, but rather collect, not deceive us about a meaningless life and stun it with a showgrid, but on the contrary help our life to give an ever higher, more fuller meaning."

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"Echte Bildung ist nicht Bildung zu irgendeinem Zwecke, sondern sie hat wie jedes Streben nach dem Vollkommenen, ihren Sinn in sich selbst. So wie das Streben nach körperlicher Kraft, Gewandtheit und Schönheit nicht irgendeinen Endzweck hat, etwa den, uns reich, berühmt und mächtig zu machen, sondern seinen Lohn in sich selbst trägt, indem es unserLebensgefühl und unser Selbstvertrauen steigert, indem es uns froher und glücklicher macht und uns ein höheres Gefühl von Sicherheit und Gesundheit gibt,Ebenso ist auch das Streben nach "Bildung", das heißt nach geistiger und seelischer Vervollkommung, nicht ein mühsamer Weg zu irgendwelchen begrenzten Zielen, sondern ein beglückendes und stärkendes Erweitern unsres Bewußtseins, eine Bereicherung unsrer Lebens- und Glücksmöglichkeiten. Darum ist echte Bildung, ebenso wie echte Körperkultur, Erfüllung und Antrieb zugleich, ist überall am Ziele und bleibt doch nirgends rasten, ist ein Unterwegssein im Unendlichen, ein Mitschwingen im Universum, ein Mitleben im Zeitlosen. Ihr Ziel ist nicht Steigerung einzelner Fähigkeiten und Leistungen, sondern sie hilft uns, unsrem Leben einen Sinn zu geben, die Vergangenheit zu deuten, der Zukunft in furchtloser Bereitschaft offenzustehen.

Von den Wegen, die zu solchen Bildung führen, ist einer der wichtigsten das Studium der Weltliteratur, das allmähliche Sichvertrautmachen mit dem ungeheuren Schatz von Gedanken, Erfahrungen Symbolen, Phantasien und Wunschbildern, den die Vergangenheit uns in den Werken der Dichter und Denker vieler Völker hinterlassen hat. Dieser Weg ist endlos, niemand kann ihn jemals zu Ende gehen, niemand könnte jemals die gesamte Literatur auch nur eines einzigen großen Kulturvolkes durchstudieren und kennenlernen, geschweige denn die der ganzen Menschheit. Dafür ist aber jedes verstehende Eindringen in ein Denker- oder Dichterwerk von hohem Rang eine Erfüllung, ein beglückendes Erlebnis - nicht an totem Wissen, sondern an lebendigem Bewußtsein und Verständnis. Nicht darauf soll es uns ankommen, möglichst viel gelesen zu haben und zu kennen, sondern in einer freien, persönlichen Auswahl von Meisterwerken, denen wir uns in Feierstunden ganz hingeben, eine Ahnung zu bekommen von der Weite und Fülle des von Menschen Gedachten und Erstrebten, und zur Gesamtheit selbst, zum Leben und Herzschlag der Menschheit, in ein belebendes, mitschwingendes Verhältnis zu kommen. Dies ist schließlich der Sinn alles Lebens, soweit es nicht bloß der nackten Notdurft dient. Keineswegs etwa "zerstreuen" soll uns das Lesen, sonder vielmehr sammeln, nicht über ein sinnloses Leben uns wegtäuschen und mit einem Scheintroste betäuben, sonder unserm Leben im Gegenteil einen immer höhern, immer volleren Sinn geben helfen."

Hermann Hesse, 1927

  • To Sense What Is Living in the Other: Hegel's Early Love Judith Butler (2012)

  • The Interface Effect Alexander R. Galloway (2012)

  • Die Welt von Gestern Stefan Zweig (1942)

  • Homofaber Max Frisch (1957)

  • What is Posthumanism Cary Wolfe (2010)

  • The Internet Does not Exist e-flux journal (2015)

  • Angst Stefan Zweig (1910)

  • On Intelligence Jeff Hawkins (2004)

  • Confessions of Felix Krull Thomas Mann (1954)

  • Die Buddenbrooks Thomas Mann (1901)

  • Mario und der Zauberer Thomas Mann (1930)

  • Der Zauberberg Thomas Mann (1924)

  • Stiller Max Frisch (1954)

  • Germany - Memories of a Nation Neil MacGregor (2014)

  • Demian Hermann Hesse (1919)

  • Das Glasperlenspiel Hermann Hesse (1962)

  • The Little Prince Antoine de Saint-Exupéry (1943)

  • Momo Michael Ende (1973)

  • Capital Thomas Piketty (2013)

  • Die Vermessung der Welt Daniel Kehlmann (2005)

  • Peter Camenzind Hermann Hesse (1904)

  • Bauhaus Manifest Walter Gropius (1919)

  • Manifesto del Macchinismo Bruno Munari (1938)